13.2.17

Hinter den Kulissen – ganz ohne Backstage-Pass

Sie sind begehrt, aber nur die wirklich Privilegierten – oder allenfalls die glücklichen Gewinner von Preisausschreiben – bekommen sie: Backstage-Pässe, um bewunderten Musikern und sonstigen Künstlern einmal ganz nahe zu sein, ihnen bei der „Arbeit“ direkt über die Schultern zu schauen statt sie nur auf einer gefühlt kilometerweit entfernten Bühne zu erahnen. Ähnliches war geboten, als das musische Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in der Haydnstraße zum zweiten Mal Interessierte, Eltern, Freunde und mögliche zukünftige Schüler (speziell für diese gab es eine „Sprechstunde“ mit den jetzigen Fünften) zum Tag der Offenen Tür am 18. Juli von 9:45 bis 12:45 Uhr einlud.
Die Schüler der 5. bis 10. Klassen am WEG widmeten sich an diesem Tag in unterschiedlichsten Projekten und Unterrichtseinheiten dem Motto des Tages: „UnterWEGs“ – und das konnte man durchaus wörtlich nehmen, denn viele der Beiträge versetzten die Besucher buchstäblich in fremde Länder oder gar andere Welten:
Ins alte Ägypten ging es mit der Klasse 5a – die aus Ton gefertigte Totenmaske des Tut-Ench-Amun, ein in mehrerlei Hinsicht „kultisches“ Objekt von weltweiter Berühmtheit, stellte das Objekt der Begierde hier dar.
Andere Zeitreisen im doppelten Sinne – zurück in die eigene Schulzeit, aber auch, im Rahmen einer Deutschstunde zum Thema „ausgestorbene Wörter“, in die Sprachgeschichte – waren geboten, wo Eltern dem Unterricht der Kinder beiwohnen und sich sogar einbringen konnten. „Offene Klassenzimmer“ ermöglichten aber auch einen Blick in die andere Richtung, also ihre mögliche Zukunft, für potenzielle neue Schüler des WEG.
Fernab von Transformers und sonstigen futuristischen Killermaschinen präsentierte sich der Robotik-Kurs, der die sportliche Seite der Roboterprogrammierung vorstellte.
Glücklicherweise nur zu Demonstrationszwecken gebraucht wurde die Schulsanitäter-Truppe des WEG. Bei ihnen konnte man fachkundige Schülerinnen und Schüler in einem kleinen Quiz testen lassen, ob man selbst noch über die nötigen Grundkenntnisse in Erster Hilfe verfügt – und selbige gleich auffrischen.
Eine Tour über das Schulgelände und -gebäude konnte mit Führung oder auch auf eigene Faust mit Karte stattfinden und mit kulinarischen Gebüssen enden: beispielsweise mit „live“ zubereiteten internationalen Spezialitäten des Wahlunterrichts „Kochen“ unter der Leitung von Doris Braun. Die allerorten angebotenen „Insekten-Muffins“ entpuppten sich dann glücklicherweise als auch halloweentauglicher Gag der Klasse von Dorothea Jakob, die – quasi als Begleitprogramm zu ihrer Schullektüre „Die Wanze“ – Besucher dazu animierte, Muffins mit Hilfe diverser süßer Materialien zu Marienkäfern, Spinnen und ähnlichem Getier mutieren zu lassen.
Die Naturwissenschaftler dagegen boten Kurioses aus der „molekularen Küche“ und überhaupt zeigten die naturwissenschaftlichen Fächer, in denen Schülerinnen und Schüler des WEG in den letzten Jahren immer wieder hervorragende Leistungen erbracht haben, deutliche Präsenz.
Dennoch durften diverse Auftritte und Vorführungen der musikalischen Ensembles als besonderes Aushängeschild der Schule nicht fehlen. Außerdem war es den jungen und erwachsenen Besucherinnen und Besuchern möglich, einen Blick und vor allem Höreindrücke aus den geheimnisvollen „Musikzellen“ zu erhaschen, deren „Bitte nicht stören“-Schilder abgehängt oder umgedreht waren: Offene Proben sowie Einzel- und Gruppenunterricht luden zum akustischen „Schnuppern“ ein. Ein weiteres „Highlight“ auf dem künstlerisch-gestalterischen Sektor war außerdem eine offene Theaterprobe der schon legendären „Hexe von Schwabach“ unter der Leitung von Hannes Koch; die Inszenierung wird im Sommer erneut mehrmals öffentlich präsentiert.

Foto: A. Baumgärtel

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